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Rückblick - Denkmalwanderung des Wadersloher Heimatvereins

Wann: 2024-08-25 (Rückblick)

Am Sonntag, den 25.08.2024, fanden sich rund fünfzig interessierte Heimatfreundinnen und Heimatfreunde am Wadersloher Kirchplatz zusammen, um eine Denkmaltour durchs Dorf zu begehen.

Nachdem der Vorstandsvorsitzende Winfried Schlieper die Gruppe an der Quellenanlage begrüßt hatte, erläuterte er die Bedeutung und Symbolik der Anlage. Bei bestem Wetter ging es dann ein paar Meter weiter auf den Kirchplatz, wo Heimatfreund Hermann Bühlbecker die Bauweise der dort angesiedelten Fachwerkhäuser (Friseur Teckentrup und die alte Dorfschule) erklärte.

Ein paar Zusatzinformationen zu dem alten Dorfplatz um 1869 gab es dann noch von Winfried Schlieper. So befanden sich rund um den Kirchplatz zu der Zeit Brennereien, die hochwertigen Schnaps wie Obstbrand und Cognac sowie Fusel für die Industrie brannten. Dies fand dann mit dem Einzug der Alliierten in Wadersloh ein Ende.

Ein weiteres Denkmal auf dem Kirchplatz ist die Statue der hl. Margareta, Patronin der katholischen Kirche. Auch bei der Errichtung dieses Denkmals war der Heimatverein 1994 beteiligt. Ebenso erfuhren die Teilnehmenden von Hans Rotfeld, dass die Alliierten die Wadersloher Kirche im 2. Weltkrieg wegen ihrer Höhe als Fixpunkt nahmen, wenn sie das Ruhrgebiet anflogen.

Die Wanderung ging dann über den Freudenberg zum Denkmal der Vertriebenen, welches sich im kleinen Park an der Stromberger Straße und Winkelstraße befindet. Hier erklärte Schlieper die Bedeutung der dort abgebildeten Darstellungen, bevor es einen kleinen Zwischenstopp an der Hermann-Stehr-Straße gab, die eine der ersten Siedlungen für Vertriebene und Geflohene war. Wichtig ist zu erwähnen, dass Hermann Stehr aufgrund seiner Nähe zum Nationalsozialismus durchaus kritisch anzusehen ist.

Stephan Wapelhorst hatte als Vorsitzender der Wadersloher Kolpingfamilie einige Ausführungen zu dem Kolpingdenkmal an der Kolpingstraße vorbereitet.

Bevor die Gruppe sich zum Centralia-Rundweg aufmachte, gab es noch einen Zwischenstopp an der Wenkerstraße, wo schon der Vorsitzende des Plattdeutschen Krinks, Josef Duffe, wartete, um am Geburtshaus von Heimatdichter Jans Füting etwas zu erzählen und ein kurzes Gedicht vorzutragen. Schlieper erläuterte wieder etwas zu der Bauweise des Fachwerkhauses, da es sich hier um ein Traufenhaus handelt, welches daran zu erkennen ist, dass die „lange“ Seite, also die Traufen-Seite, zur Straße ausgerichtet ist.

An der Corona-Stele am Centralia-Rundweg berichtete nun Ernst Reineke von seiner Idee, in der Corona-Zeit Schlüssel zu sammeln und diese in Bezug auf den Lockdown in ein Kunstwerk zu verwandeln. In Zusammenarbeit mit Winfried Schlieper, Günther Wachsmann und Martin Aufenvenne entstand schlussendlich die Corona-Stele. Auch hier erklärten die Beteiligten die vorausgegangenen Gedankengänge und die Bedeutungen zu den dort abgebildeten Symbolen.

Die vorletzte Station der Wanderung war die Lok-Skulptur an der Bahnhofstraße, die 2020 in Erinnerung an die alte Ladestraße im Jahr 2020 von der Nachbarschaftsinitiative „Bahnhofstraße“ gestiftet wurde. Hier hatte Heimatfreund Hans Rothfeld über den Umschlagplatz und die Entstehung der Skulptur einiges zu berichten.

Als letzte Station diente dann der sich ebenfalls auf der Bahnhofstraße befindende Wasserturm am ehemaligen Bahnhof. Vorstandsmitglied und Bahnexperte Thomas Holzer konnte den Teilnehmenden viel Wissenswertes zum Turm und dem dazugehörigen Grundstück erläutern. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die allseits beliebte Dampflok am Samstag, den 21.12.24, wieder in Wadersloh stationieren wird. An diesem Tag besteht die Möglichkeit, den Wasserturm auch von innen zu besichtigen.

Nach der knapp 5 km langen Tour kehrten viele Heimatfreund:innen bei Miss Elly ein und ließen den Nachmittag gemütlich ausklingen. Ein besonderer Dank gilt allen, die sich die Zeit genommen haben, um die Tour durch ihre Beiträge mitzugestalten.