Wann: 13.10. bis 18.10.2019 (Rückblick)
Der Heimatverein Wadersloh reiste unter der Leitung von Carola Hörster und Christa Guzowski vom 13.10. bis zum 18.10. 2019 mit vierzig Interessierten in die lettische Hauptstadt Riga. Das Thema der Reise war „LETTISCHE IDENTITÄT – DEUTSCHE SPUREN“
Die Aktion „Stolpersteine“ im November 2012 mit der Erkenntnis, dass fünf jüdische Mitbürger aus Wadersloh 1941 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden, sind der entscheidende Impuls für diese Reise.
Nach einem etwa zweistündigen Flug von Düsseldorf erreichte die Reisegruppe am späten Sonntagabend Riga; wo sie von der Reiseleiterin Frau Renata erwartet wurden.
Am Montag stand bei einer Stadtrundfahrt das Thema „Auf den Spuren der Deportation“ im Mittelpunkt. Unter der kundigen Führung von Frau Renata wurde die Gruppe zu verschiedenen Orten in der Stadt geführt. Dazu gehörten das ehemalige Ghetto Kaiserwald, die große Synagoge, das Ghetto Museum und die Gedenkstätte Bikernieki.
Der Besuch der nationalen lettischen Gedenkstätte der lettischen Freiheitsbewegung und eine kleine Schiffstour auf der Daugava rundeten den Tag ab. Nach dem Abendessen erwartete die Konrad Adenauer Stiftung die Gäste, wo die Leiterin Elisabeth Bauer Interessantes über Lettland vermittelte.
Der Dienstag gehörte dem Stadtrundgang. Eingeteilt in zwei Gruppen, machten sich die Teilnehmer auf den Weg durch die Stadt. Zahlreiche historische Orte gaben ein beeindruckendes Zeugnis von der reichhaltigen Stadtgeschichte, die vom Deutschen Orden über die Hansezeit mit Dom und Orgelkonzert, Schwarzhäupterhaus, Okkupationsmuseum und Altstadt reichte. Die „Bremer Stadtmusikanten“ durften dabei nicht fehlen.
Am Mittwoch stand die Tagesfahrt nach Jelgawa und Rundale auf dem Programm. Das erste Ziel war Rundale, dem wichtigsten Schloss des Baltikums. Das beeindruckende Gebäude mit der märchenhaften Innenausstattung faszinierte die Besucher immer aufs Neue.
Die Rückfahrt nach Riga erfolgte über Jelgawa (früher Mitau). Dort wurde ein Soldatenfriedhof des 1. gund 2. Weltkrieges für jüdische, deutsche und russische Gefallene besucht, der von der deutschen Kriegsgräberfürsorge mit lettischer Beteiligung würdevoll gestaltet wurde. Nach dem Abendessen wartete das „Latvian National Theater“ auf die Gäste aus Deutschland. In einer beeindruckenden Aufführung wurde das bekannte Ballett „Romeo und Julia“ von Sergej Prokofjew geboten, der dieses Ballett im Sommer 1935 im Auftrag des Bolschoi-Theaters in Moskau schrieb. Die Uraufführung war am 30. Dezember in Brünn, damalige Tschechoslowakei.
Der Donnerstag wurde in Jurmala, dem bekannten Badeort an der Ostsee verbracht. Kristina Pilate empfing nach einer kurzen Bahnfahrt die Gäste am Bahnhof von Maori. Nach einer Begrüßung durch die Gemeindevertretung erfolgte ein Rundgang durch den Ort und am Ostseestrand. Danach ging es nach Kauri, wo die Kirchengemeinde die Gäste begrüßte und sie zu einem lettischen, katholischen Gottesdienst einlud.
Das anschließende gemütliche Zusammensein mit einer gelungenen Stärkung und der Präsentation der „Freundschaftstorte“ in den lettischen und deutschen „Farben „rundete diesen besonderen gastfreundlichen Aufenthalt ab.
Der Freitag war den Interessen der Reisenden vorbehalten. Sie konnten nach einem ausgiebigen Frühstück die Zeit bis zum Transfer zum Flughafen um 14.00 Uhr für kleine Einkäufe o.ä. nutzen. Der Rückflug nach Düsseldorf mit Airbaltic und der Transfer nach Wadersloh sorgten für eine wohlbehaltene Ankunft um 20.30 Uhr in Wadersloh. Alle Reisenden waren sich einig, dass sie mit den sehr kundigen Reiseleiterinnen eine beeindruckende Reise nach Lettland erlebt hatten.